Feuerwehr Tettnang im Dauereinsatz wegen Unwetter
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„Land unter“ in vielen Städten Süddeutschlands

Anhaltende Regenfälle sorgten Ende Mai für zahlreiche Einsätze bei den Feuerwehren im Bodenseekreis. Auch die Freiwillige Feuerwehr Tettnang war mit sämtlichen Abteilungen im Einsatz.

15.000 Sandsäcke aus Tettnang für den ganzen Bodenseekreis

Rechtzeitig wurde der neue Teleskoplader in Dienst gestellt: Vor einiger Zeit wurde eine Sandsackfüllmaschine in Tettnang vom Bodenseekreis stationiert. Daher hatte die Feuerwehr Tettnang einen Teleskoplader beschafft, mit dem die Maschine mit Sand befüllt werden kann.

Die Sandsackfüllmaschine erlebte somit ihre erste große Premiere: Insgesamt wurden etwa 120 Tonnen Sand von einem Tettnanger Unternehmen angeliefert und durch wechselnde Mannschaften aller Abteilungen verarbeitet. Dabei glich die Fahrzeughalle, in der die Maschine aufgebaut wurde, eher einer kleinen, wuseligen und sehr gut eingespielten Fabrik.

In hoher Schlagzahl wurden rund 15.000 Sandsäcke für die Feuerwehren im Bodenseekreis sowie für den Eigenbedarf gefüllt. Die Maschine lief von Freitagmittag 11:30 Uhr bis um 03:30 Uhr am frühen Morgen ununterbrochen. Nach einer Pause lief die Befüllaktion wieder von 8 Uhr am Samstagmorgen bis 16:30 Uhr.

Die Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr Tettnang wurden auf dem öffentlichen Parkplatz abgestellt, wenn sie nicht im Einsatz waren, da der Übungshof sehr belebt war. Teilweise kamen im Minutentakt Einsatzfahrzeuge der Feuerwehren, des THW und der Bauhöfe aus dem ganzen Bodenseekreis sowie aus benachbarten Landkreisen an, um Sandsäcke abzuholen. Mit zwei Gabelstaplern wurden die Fahrzeuge teilweise parallel beladen.

Einsätze auch auf Tettnanger Gebiet

Die Feuerwehr Tettnang war jedoch nicht nur mit Sandsäcken beschäftigt. Sie musste zu diversen wetterbedingten Einsätzen ausrücken, beispielsweise um vollgelaufene Keller auszusaugen oder ansteigendes Wasser aus Bächen oder der Argen von Wohnhäusern fernzuhalten. Diese Einsatzstellen wurden mit verschiedenen Pumpen und Sandsäcken bearbeitet.

Auch zur Überlandhilfe nach Meckenbeuren/Kehlen musste die Feuerwehr Tettnang ausrücken. Dort war die Lage besonders bedrückend. Die Abteilungen Tannau, Kau und Tettnang unterstützten mit Fahrzeugen, Notstromanhänger und Mannschaft vor Ort.

Insgesamt war die Feuerwehr bei 70 Einsätzen aktiv, wobei insgesamt 150 Einsatzkräfte eingesetzt wurden und zu Spitzenzeiten 121 Kräfte parallel aktiv waren. Zur Gebietsabdeckung wurden zeitweise auch die Feuerwehren Markdorf und Owingen in Tettnang stationiert.

Am Samstagmorgen blickte man in erschöpfte und müde Gesichter, da die teilweise durchnässten Kräfte seit Freitagmittag ununterbrochen im Einsatz waren. Während der Einsätze sorgten Tettnanger Metzgereien und Bäckereien für Verpflegung. Auch zahlreiche Bürgerinnen und Bürger kamen spontan an der Feuerwache vorbei und brachten selbstgebackene Kuchen oder belegte Brötchen, die dankend angenommen wurden. Selbst betroffene Anwohner versorgten die Einsatzkräften vor Ort mit heißem Kaffee oder Tee.

Zum Samstagabend entspannte sich die Lage deutlich, sodass auch die letzten Einsatzkräfte endlich nach Hause gehen und sich erholen konnten. Zum Sonntag hin waren erneut Kräfte der Feuerwehr Tettnang aktiv, um Einsätze auf eigenem Gebiet oder im Rahmen der Überlandhilfe nach Meckenbeuren abzuarbeiten.