Feuerwehr Tettnang macht (Real-) Schule
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Weil das Thema Feuer und Verbrennungen Teil des Lehrplans in Klasse acht sind, hat sich ein Besuch des zweiten stellvertretenden Kommandanten der Feuerwehr Tettnang in der Realschule förmlich angeboten. Wie viel kostet ein Feuerwehreinsatz? Gibt es viele Scherz-Anrufe? Was, wenn der Rauchmelder Feuer fängt? Zu all diesen und weiteren Fragen stand Manuel Rauscher der Klasse 8a jüngst Rede und Antwort. Sein Vortrag entpuppte sich bei den Schülern und bei der Lehrerin als einmalige und interessante Alternative zum herkömmlichen Unterricht.

Nachdem Manuel Rauscher bereits an der Manzenbergschule gastierte, ist er nun an vier Tagen jeweils eineinhalb Stunden an der Realschule. Henriette Frombach, Lehrerin an der Realschule, war es, die auf Rauscher zuging und ihn für die vier Vorträge gewinnen konnte. „Jede Klasse einzeln zu haben, ist sowohl für mich als Vortragenden angenehmer, wie auch für die Schüler“, sagte Rauscher im Vorfeld. Hauptberuflich ist er, selbst ehemaliger Schüler der Realschule Tettnang, als Automobilkaufmann tätig. Seit zwölf Jahren ist er aktiver Feuerwehrmann. „198 Feuerwehrmänner und -frauen sind bei der Tettnanger Feuerwehr beschäftigt. Davon hauptberuflich allerdings nur zwei“, eröffnete Rauscher seinen Vortrag. Da staunten die Schüler der 8a nicht schlecht.

Rege wurde diskutiert, mit was sich ein Feuerwehrmann auskennen muss. An die Tafel wurden Pappschilder mit entsprechenden Aufdrucken geklebt: Das Aufgabenfeld reicht von Fahrzeug- und Gerätekunde, Löschangriff, Brandeinsatz, technischer Hilfe bis zu sonstigen Einsätzen – und ja, auch Katzen werden hin und wieder von Bäumen gerettet. Die Schüler waren voll bei der Sache und brachten sich aktiv ein. Immer wieder stellte Rauscher den Jugendlichen Schätzfragen und band die Schüler geschickt ein. Wie viele Brände pro Jahr gibt es in Tettnang? Wie viele Brandtote gibt es zu beklagen? Was ist die häufigste Brandtodesursache? Anhand eines Versuchs und mithilfe von Fabio Günthör erklärte Manuel Rauscher detailliert, was benötigt wird, um einen Brand zu entfachen. Im Endeffekt nicht viel: Sauerstoff, Zündenergie und ein brennbarer Stoff.

Dass aufgrund einer kleinen Feuerquelle das gesamte Wohnzimmer, inklusive Weihnachtsbaum, lichterloh in Flammen stehen kann, verdeutlichte Rauscher anhand eines Videos und machte somit auf Brandschutzvorkehrungen aufmerksam.

Feuerwehrleben nicht immer gefährlich

Doch nicht immer sei das Leben bei der Feuerwehr gefährlich: „Wir gehen auch Bowlen, Golfen oder auf Hütten, um das Gemeinschaftsgefühl zu stärken.“ Am Ende gab es nicht nur lobende Worte für den spannenden Feuerwehreinblick, sondern auch die Erkenntnis von Michelle Dougaz: „Jetzt wissen wir wieder mehr!“ Die Schülerin fand den Vortrag cool, empfand ihn vor allem als willkommene Abwechslung im Vergleich zum üblichen Unterricht. Die Achtklässlerin war damit einer Meinung mit ihren Mitschülern.

 

Text- und Fotoquelle: Schwäbische Zeitung Tettnang